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Corona: In diesem Jahr kein Dorftreff mit Wochenmarkt

Corona: In diesem Jahr kein Dorftreff mit Wochenmarkt

Dorfladen und Dorfcafè feierten das „Einjährige“

Von Kurt Römming

Porta Westfalica-Nammen (krö). Im April sollte die siebte Saison der Doppelveranstaltung Dorftreffpunkt und Wochenmarkt auf dem früheren Schulkomplex Im Diekhoff beginnen. Die Corona-Krise hat alles verändert. In diesem Jahr wird es keine Veranstaltung geben. Dem Wochenmarkt stände unter Einhaltung der Schutzvorkehrungen zwar nichts im Wege. Aber eine Teilveranstaltung widerspräche dem Konzept des hier erfolgreich umgesetzten Projektes, bei dem ein Seite von der anderen profitiert. Der Dorftreff in den früheren Klassenräumen ließe sich unter den gegebenen Umständen nicht organisieren.

Begonnen hat alles 2013 mit der Auflösung der hiesigen Grundschule, die allgemein große Trauer auslöste. Bereits Jahre vorher hatte sich im Ort mit der Schließung verschiedener Geschäfte eine Flaute eingeschlichen, dem beschaulichen Dorfleben drohte der Dornröschenschlaf. Das Konzept der Dorfgemeinschaft mit mehreren in die Tat umgesetzten Projekten hat dem Einhalt geboten und diese Entwicklung gewendet.

2014 kaufte der Nammer Unternehmer Helmuth Kahl, seit Jahrzehnten hier ansässig und zweiter Vorsitzender des Heimatvereins, von der Stadt den Schulkomplex. Er stellte der Dorfgemeinschaft drei ebenerdige ehemalige Klassenräume, den Schulhof und die Turnhalle zur Nutzung zur Verfügung. Der Heimatverein übernahm die Trägerschaft und installierte den Freitags-Dorftreff mit dem wöchentlich wechselndem Speisenangebot und den Wochenmarkt. Der eigens gegründete Verein Turnhalle e. V. vermarktet die frühere Schulturnhalle. Dorftreffpunkt und Wochenmarkt hatten sich seit 2015 zu einem Selbstläufer entwickelt.

Der zweite Teil der Erfolgsgeschichte begann ein Jahr später, als die Dorfgemeinschaft das von der Bezirksregierung zügig genehmigte Dorfinnenentwicklungskonzept (Diek) auf den Weg brachte. In Bürgerversammlungen wurde eine Zehn-Punkte-Prioritätenliste aufgestellt. Die meisten Punkte sind inzwischen abgearbeitet und verwirklicht. Obenan stand der Wunsch nach einem Dorfladen, um den täglichen Bedarf wieder vor Ort einkaufen zu können. Der Verein „Laurentius-Lädchen“ gründete sich. Nach der Eröffnung im März 2019 konnte in den früheren Geschäftsräumen Hermening gegenüber der St. Laurentius-Kapelle kürzlich das „Einjährige“ des Dorfladens und des Dorfcafès gefeiert werden.

Etwa 140 Mitglieder gehören dem Verein an. Wohl höher ist die Anzahl der Nichtmitglieder, die als Kunden das Angebot an Regionalem und schwerpunktmäßig Bio-Produkten einkaufen. Der Kassenbeleg sagt es aus: Über 8000 Einkäufe wurden bisher gezählt, etwa vierzig bis fünfzig je Öffnungstag (Dienstag, Donnerstag, Samstag). Übrigens: Der Dorfladen hat sein Angebot in Absprache darauf abgestellt, dass weder der örtlichen Bäckereiverkaufsstelle noch dem Wochenmarkt, der hoffentlich 2021 wieder aufbauen kann, mit ihren Frischwarenangeboten Konkurrenz gemacht wird.

Das Laurentius-Lädchen bedient auch zu Corona-Zeiten weiterhin angepasst die Kunden, das Dorfcafè ist geschlossen.

 

 

 

Das Original ist eine Seidenmalerei: Das Plakat mit der St. Laurentius-Kapelle, dem Meierhof und einer Nammerin in der hier getragenen Bückeburger Tracht wirbt für „Das Leben auf dem Lande“.

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